miscellaneous variations
versammelt ausgewählte Werke aus verschiedenen Schaffensphasen der Künstlerin: Von frühen Impulsen bis hin zu aktuellen Einzelstücken.
Was sich durchzieht, ist eine konsequente Suche: nach Freiheit im Denken, nach Tiefe in der Wahrnehmung, nach Formen, die nicht gefällig sein wollen, sondern spürbar. Frühe Arbeiten zeigen erste gestalterische Aufbrüche, den Wunsch, Begrenzungen zu hinterfragen. Aktuelle Werke führen diese Haltung weiter, mit größerer formaler Klarheit, aber ungebrochener innerer Dringlichkeit.
Jedes Werk steht für sich und ist doch Teil eines größeren Prozesses: einer stetigen Bewegung zwischen Kontrolle und Intuition, zwischen Konstruktion und Auflösung, zwischen Außenbild und innerem Impuls.
call me copper
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call me copper »



call me copper ist eines der ersten Werke von melina ruhr.
Es ist geprägt von faszinierender Ambivalenz: kühl und glänzend, kraftvoll und zugleich zurückhaltend. Große, kupferfarbene Flächen dominieren die Komposition: metallisch, fast industriell, erinnern sie an Maschinenfragmente oder archaische Rüstungen. Sie wirken wie Hüllen: schützend, aber auch starr. Schwarz und Elfenbeinweiß schaffen kontrastreiche Strukturen, während feine Neonorange Akzente gezielt Tiefe erzeugen. Sie leuchten wie verborgene Impulse unter einer scheinbar glatten Oberfläche.
Durchzogen von kantigen Strichen und starken Kontrasten, wirkt das Bild fast mechanisch, als würde es sich aus etwas herausarbeiten wollen. Genau darin liegt seine Kraft: call me copper ist ein erster visueller Impuls, sich aus der starren Rüstung gesellschaftlicher Normen zu lösen. Die Künstlerin nutzt die industrielle Anmutung nicht als Hommage an Technik, sondern als Bild für Konstruktion: Für Identität, Rollenbilder und Erwartungen, die uns formen, aber auch begrenzen.
Der Titel wirkt wie eine Provokation: eine Aussage, eine Tarnung, vielleicht ein Ruf nach Neuinterpretation. Kupfer, das leitfähig, formbar und verletzlich zugleich ist, wird hier zur Metapher für das Menschliche im Strukturellen. Für ein Ich, das sich durch die starre Oberfläche hindurch tastet, bereit, sich selbst neu zu behaupten.
call me copper fragt nicht nach Erlaubnis. Es beginnt. Es setzt ein Zeichen: still, aber unübersehbar. Ein erster Schritt Richtung innere Freiheit, ausgedrückt in metallischen Tönen, starker Farbe und Form.
call me copper
acryl/leinwand
50x70cm
inverted tides
↜
inverted tides ↜



inverted tides ist ein Werk, das Bewegung atmet – nicht laut, sondern bestimmt. Kupferfarbene Flächen durchzogen von kraftvollem Blau dominiert die Bildlandschaft, geprägt von wellenartigen Spachtelstrukturen. Die Oberfläche wirkt wie aufgewühlt, in Strömung versetzt und doch durchzieht das Werk eine spürbare Ruhe, erzeugt durch die nahezu invertiert anmutenden Leerräume. inverted tides, wie der Titel bereits vermuten lässt, erinnert an die Gezeiten: an das stete Kommen und Gehen, an Kraft und Verlässlichkeit zugleich.
Die kupfernen Elemente scheinen wie Orientierungspunkte im Fluss, reflektierend, richtungsgebend, formbar. Sie stehen nicht gegen das Wasser, sondern in Beziehung zu ihm. inverted tides spielt mit dem Gegensatz von Dynamik und Beständigkeit. Es ist ein Bild für Zeiten, in denen alles in Bewegung ist. Aber der innere Kurs bleibt.
Es erinnert daran, dass Richtung wichtiger ist als Geschwindigkeit. Dass man dem Rhythmus der Welt zuhören darf, ohne sich von ihm überrollen zu lassen. Dass auch inmitten kraftvoller Strömungen Klarheit möglich ist, wenn man bereit ist, die Kontrolle nicht im Festhalten, sondern im Mitgehen zu suchen.
inverted tides ist eine visuelle Reflexion über innere Standhaftigkeit inmitten äußerer Bewegung. Über Vertrauen – nicht in die Ruhe des Meeres, sondern in das eigene Navigieren.
inverted tides
mixed media/Leinwand
30x30cm
fierce fire
+
RESERVIERT
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fierce fire + RESERVIERT +




fierce fire ist kein stilles Bild, es ist ein Ausbruch. Ein Werk, das sich nicht an die Grenzen seiner Leinwand hält, sondern sie sprengt, umlodert, in Frage stellt. Bereits der Rahmen ist Teil der Erzählung: Mit Strukturpaste modelliert, mit Neonpinken und Orangefarbenen Elementen, Schwarzen und Weißen Highlights, züngelt die Farbe wie flüssiges Feuer um das Bildzentrum. Es ist ein Rand, der kein Ende markiert, sondern den Anfang eines brennenden Gedankens.
Im Inneren: Bewegung, Spannung, Kontraste.
Dick aufgetragene Schichten heller und dunkler Acrylfarbe scheinen miteinander zu ringen und finden gleichzeitig eine eigenwillige Harmonie. Neonakzente in Pink und Orange setzen energetische Störungen, Impulse, die durch die Oberfläche brechen. Alles wirkt in Aufruhr, aber nichts ist unkontrolliert.
fierce fire ist ein Manifest innerer Entschlossenheit, ein Bild für Momente, in denen der eigene Wille zu flackern beginnt, um dann lichterloh zu brennen. Die Künstlerin erschafft hier nicht nur ein visuelles Feuer, sondern ein Symbol für kraftvolle Selbstbehauptung: roh, emotional, kompromisslos.
In einer Welt, die oft verlangt, dass wir uns zügeln, leise, angepasst verhalten, ist dieses Werk eine Weigerung, sich klein zu machen. Es brennt – für Eigenständigkeit, für Mut, für das Recht, intensive Gefühle nicht nur zu empfinden, sondern sie sichtbar zu machen. Und es erinnert daran, dass innere Feuer nicht zerstören müssen, sie können auch verwandeln.
fierce fire
mixed media/leinwand
40x40cm
+++ DIESES WERK IST RESERVIERT +++
while m ate soup
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while m ate soup ⌂



while m ate soup ist das erste Werk von melina ruhr.
Es markiert den Anfang eines künstlerischen Weges, der sich später in Werken weiter entfaltet – und doch steht es ganz für sich: als erster Befreiungsschlag.
Mit kräftigen Blautönen, leuchtendem Gelb und Weiß zeigt sich bereits eine emotionale und gestalterische Tiefe, die die spätere Handschrift der Künstlerin vorwegnimmt. Die intensiven Spachtelstriche, das bewusste Schichten der Farbe und die spürbare Energie in der Oberfläche lassen erahnen, wie viel innere Bewegung in dieses Werk geflossen ist.
Es ist ein Bild des Ausprobierens und gleichzeitig eines der Klarheit. Zwischen intuitivem Impuls und formender Kontrolle entsteht hier ein Freiraum, in dem sich erstmals jene Themen ankündigen, die das Werk der Künstlerin dauerhaft prägen: das Bedürfnis nach Autonomie, das Infragestellen normativer Zuschreibungen, die Suche nach innerer Freiheit.
Dieses Bild ist kein Anfang im klassischen Sinne, sondern eher ein Aufbruch. Ein erstes, kraftvolles Loslassen. Ein Sich-Zeigen ohne Rücksicht auf Erwartung.
while m ate soup
acryl/leinwand
60x80cm
call me copper
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inverted tides
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firece fire
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while m ate soup
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call me copper » inverted tides ↜ firece fire + while m ate soup ⌂
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