deeper illusions II ist die Fortsetzung eines künstlerischen Dialogs mit dem Selbst und mit den Strukturen, die es umgeben.

Die Oberfläche lebt von Bewegung und Tiefe: Petrolblau und Lila bilden einen flirrenden, metallischen Untergrund, der je nach Perspektive neue Facetten und Tiefen offenbart. Darauf trifft Weiß auf Schwarz: ungebändigt, direkt, stellenweise glänzend, stellenweise matt.

Schwarz und Weiß sind hier keine Gegensätze, sondern eines komplexeren Ganzen. Auch wenn die Kontraste auf den ersten Blick dominieren, macht das Werk sichtbar, dass das Leben sich nicht in klare Kategorien einteilen lässt. Zwischen den Extremen liegt ein breites Spektrum an Möglichkeiten, voller Nuancen, Widersprüche und Überraschungen.

Das Werk spricht von einem inneren Aufbegehren. Von dem stillen, aber entschlossenen Wunsch, sich von vorgezeichneten Wegen zu lösen. deeper illusions II verweigert sich klaren Ordnungen, zeigt stattdessen ein Spannungsfeld aus Struktur und Auflösung, Kontrolle und plötzlichem Ausbruch. Es ist kein Protest, sondern ein selbstbestimmter Schritt zur Seite.

In dieser Bewegung liegt das, was das Werk ausmacht: ein kraftvoller Impuls zur inneren Selbstständigkeit, jenseits normativer Zwänge. Ein ästhetischer Raum, in dem Widersprüche koexistieren dürfen. Genau darin liegt die Freiheit.

deeper illusions II soll oben und unten aufheben. Das Werk kann und will aus allen Perspektiven betrachtet werden. Die Absicht dahinter ist die Einladung der Künstlerin autonome Entscheidungen beim Aufhängen des Werkes zu treffen – und vielleicht ab und an die Perspektive (des Werkes) zu wechseln.